Geistige Fitness ab 50: Denksportaufgaben für ein aktives Gehirn und ein erfülltes Leben

Geistig fit und rege zu bleiben, erfordert Neugier auf das Leben und stetiges Training der grauen Zellen. Von nichts kommt nichts. Im Alter verlangsamt sich das Denken. Stattdessen wird man vergesslicher. Immer häufiger werden Senior*innen mit Ideen konfrontiert, wie sie geistig fit bleiben können.

Ältere Menschen sollen durch Denksportaufgaben und Erinnerungsübungen sogar Demenz verhindern können. Ob das tatsächlich möglich ist, ist allerdings umstritten. Den aktuellen Erkenntnissen nach ist eine Mixtur aus gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung, sozialen Kontakten und körperlichem wie geistigem Training ein gutes Konzept.

Was ist eigentlich mentale Fitness?

Um mental fit zu bleiben, sind drei geistige Fähigkeiten besonders trainingsbedürftig: die Intelligenz, das Gedächtnis und die Kreativität. Zusammen ergeben sie das, was mentale Fitness ausmacht und definiert: Problemlösungskompetenz, geistige Leistungsfähigkeit, ein ausreichendes Konzentrationsvermögen und eine ausreichend funktionierende Erinnerung.

Um geistig fit zu bleiben, müssen also verschiedene Hirnareale angesprochen und trainiert werden. Die Basis mentaler Fitness ist jedoch, dass Körper und Gehirn ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Das Gehirn kann nur Leistung zeigen, wenn es gut genährt ist. Dazu gehört auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit mineralstoffhaltigem Wasser. Mindestens anderthalb bis zwei Liter Trinkwasser je Tag sollten es sein. Weniger Trinkwasser begünstigt Vergesslichkeit und Konzentrationsmängel.

Interessanterweise sorgen auch soziale Kontakte dafür, dass jemand geistig rege und vielseitig interessiert ist. Auch sportliche Betätigung kommt Geist und Seele zugute. Gemeinsam zu wandern, Waldspaziergänge zu genießen oder eine Nordic Walking-Tour zu unternehmen, verbindet beides. Dass Zahlen- und Kreuzworträtsel oder die Beschäftigung mit Sudoku für geistige Fitness sorgen können, ist bekannt.

Abwechslung und neue Herausforderungen sind hilfreich

Für die gewieften Rätselrater wird manches auf Dauer langweilig, weil es sich permanent wiederholt. Geistige Fitness hängt jedoch davon ab, dass die grauen Zellen sich ständig neuen Herausforderungen gegenüber sehen. Zuviel Routine beim Denken schläfert den Geist auf Dauer ein. Stellen Sie sich also möglichst oft neuen Herausforderungen. Achten Sie aber auch darauf, ausreichend lange und tief zu schlafen. Ausgeruht arbeitet das Gehirn besser.

Unter dem Einfluss von Stress und Druck sollten Sie es allerdings nie mit dem Gehirnjogging versuchen. Denksport soll Spaß machen und anregen. Akzeptieren Sie, dass mit dem Alter ein gewisser Grad an Vergesslichkeit unvermeidlich und normal ist. Er sollte nur nicht über ein bestimmtes Maß hinausgehen und belasten. Vergegenwärtigen sich, dass der Abbau von Nervenzellen im Gehirn schon mit 12 Jahren seinen Anfang nimmt. Wissenschaftler wiesen nach, dass insbesondere die Bereiche Aufmerksamkeitsspanne und Langzeitgedächtnis schon früh von Nervenzell-Verlusten betroffen sind.

Davon merken wir meist nichts. Wir werden erst aufmerksam, wenn die verschiedenen Hirnareale nicht mehr so gut vernetzt sind. Dadurch haben wir „eine längere Leitung“. Reize werden langsamer weitergeleitet, die Informationsverarbeitung dauert länger und die Koordination verschiedener Hirnareale klappt nicht mehr so schnell wie gewohnt.

Die abwechslungsreiche Aktivierung der grauen Zellen

Um im Alter geistig fit zu sein und zu bleiben, helfen erstaunlich viele Dinge. Dazu gehören beispielsweise

  • Zahlen und Kreuzworträtsel
  • Sudoku und Kopfrechnen
  • Memory-Spiele
  • Gedächtnis-Training
  • Mentales Aktivierungstraining (Gehirnjogging)
  • Wortspiele (rückwärts buchstabieren, Reime suchen etc.)
  • eine neue Sprache erlernen
  • Gedichte auswendig lernen und repetieren
  • Konzentriert Fingerübungen machen
  • biografische Notizen machen
  • sich mit dem PC und dem Smartphone auseinandersetzen
  • Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen
  • Bewegung (Tanzen, Schwimmen, Fahrrad fahren, Wandern, Nordic Walking…)

Je häufiger Sie sich mit abwechslungsreichen Tätigkeiten befassen, desto eher bildet das Gehirn neue Nervenzellen. Diesen Prozess nennen Mediziner Neurogenese.

Unterstützen Sie diesen Prozess, indem Sie ausreichend Trinkwasser zu sich nehmen und gesund essen. Sorgen Sie täglich für Ihre geistige Fitness. Ihr Gehirn ist der Motor, der alles in Gang hält. Mit geistigem Stillstand sind verringerte Leistungsfähigkeit, geminderte Reaktionsschnelligkeit und eine geringere Merkfähigkeit verbunden. Alte Gewohnheiten verkaufen auf eingefrästen neuronalen Autobahnen. Legen Sie bewusst neue neuronale Autobahnen an.

Verändern Sie Ihre Gewohnheiten. Lassen Sie keine Trägheit im Geist aufkommen. Nutzen Sie eine beliebige Zeitschrift, um sie nach dem Durchlesen für mentale Fitness-Übungen zu benutzen. Unterstreichen Sie beispielsweise in einem Text alle Worte an, die zwei bestimmte Buchstaben wie „er“ oder „an“ enthalten. Nehmen Sie sich dafür vor, Ihre Geschwindigkeit dabei zu verbessern.

Versuchen Sie, sich aus einem Wimmelbuch für Kinder möglichst viele der abgebildeten Gegenstände zu merken. Beantworten Sie Quizfragen. Rechnen Sie beim Einkaufen mit, wie viel Geld Sie ausgegeben haben. Repetieren Sie Details, die Ihnen bei einem Schaufensterbummel oder Spaziergang aufgefallen sind. Stimulieren Sie Ihr Gehirn mit unterschiedlichen Farben, Formen und Düften. Geistesübungen, die an der frischen Luft ausgeführt werden, profitieren von der zusätzlich Sauerstoff-Zufuhr. Diese kommt neben dem Körper aus dem Gehirn zugute.

Veranstalten Sie mit anderen Menschen „Brain-Walking“, indem sie beim Walken geistige Aufgaben bewältigen. Ruhen Sie Ihren trainierten Geist danach ganz bewusst aus. Muße und Entspannung sind genauso wichtig wie Abwechslung und Spannung. Lernen Sie Pilates oder Yoga. Schließen Sie sich einem Sportverein, der Seniorensport anbietet. So genießen Sie körperliche Ertüchtigung und Geselligkeit in einem.

Fazit

Früher lernten die Menschen sehr viel mehr auswendig. Heute lesen die jungen Menschen kaum noch. Wenn sie etwas wissen wollen, suchen die die Antwort bei Google nach der Antwort. Statt Kopfrechnen zu üben, bedienen sie sich eines Rechners im Internet oder im Smartphone. All das verursacht mit der Zeit Defizite im Denken. Es lässt das zunehmend nicht mehr trainierte Gehirn verarmen. Statt Faktenwissen zu verwalten, fällt es Verschwörungstheorien anheim.

Beugen Sie diesem Prozess vor. Gönnen Sie Ihrem Kopf möglichst viel Abwechslung und Ihren grauen Zellen jede nur mögliche Herausforderung